Eine Augenkrankheit, die oft nicht als solche diagnosiziert wird, ist die Augengrippe (keratoconjunctivis epidemica).
Selbst erfahrene Ärzte deuten diese eher seltene Erkrankung oft als normale Bindehautentzündung.
Die Augengrippe ist hoch ansteckend und zudem deshalb auch meldepflichtig. Von Jahr zu Jahr häufen sich die Fälle
dieser Erkrankung in unserer Gesellschaft.
Die Augengrippe wird von den sogenannten Adenoviren 8 und 19 ausgelöst und hat eine Entzündung der Bindehaut und
Hornhaut der Augen zur Folge. Die Übertragung der Viren erfolg meist durch die Hände. Wie bei der normalen Grippe
können sich auch die Viren dieser Augengrippe überall gut ablagern, wie z. B. auf Türklinken, Tischen usw. Um gut
gegen diese Krankheit gewapnet zu sein, empfehlen sich die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei der normalen Grippe,
also besondere Hygiene der Hände, um eine Übertragung zu vermeiden.
Ein Heilmittel gibt es derweil gegen die Augengrippe nicht. Der Betroffene muss rund zwei Wochen abwarten, bis
die Symptome wieder von selber verschwinden. Lediglich eine Linderung der Symptome durch Medikamente ist möglich.
Ursachen der Augengrippe:
Als Ursache für das Entstehen der Augengrippe sind die Adenoviren der Typen 8 und 19 verantwortlich. Diese Viren sind
hoch ansteckend. Sie haben eine äußerst hohe Widerstandsfähigkeit. Während die meisten anderen Viren außerhalb ihres Wirtes
bereits nach kurzer Zeit absterben, können die Adenoviren über Wochen bis mehrere Monate überleben und aktiv bleiben.
Die Ansteckung erfolgt über Schmierinfektionen.
Symptome der Augengrippe:
Der Erkrankte hat nach einer Inkubationszeit von 5 bis 12 Tagen die typischen Symptome einer Bindehautentzündung,
also Rötung des Auges, begleitet von einem Jucken und Fremdkörpergefühl im Auge. Eine beidseitige Binde- und Hornhautentzündung
mit starker Lidschwellung ist die Folge.
Zudem leiden die Erkrankten auch an starkem Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit und Brennen der Augen. Außerdem können die
infizierten Augenlieder Nachts verkleben. Erkrankte klagen meist auch über eine verminderte Sehfähigkeit des/der betroffenen Augen
(verschwommenes Sehen). Neben den Symptomen an den Augen können zudem auch noch Schwellungen der Lymphknoten unter den Ohren und Entzündungen
im Halsbereich als Begleiterscheinungen vorkommen.
Diagnose der Augengrippe:
Oft verwechseln Ärzte die eher seltene Augengrippe mit einer normalen Bindehautentzündung. Sie verschreiben dann Medikamente
gegen Bakterien, die aufgrund der Virusinfektion logischerweise nicht wirken können. Der Adenovirus der Typen 8 und 19 ist jedoch
eigentlich recht einfach nachweisbar. Im Zweifelsfalle sollte man auf einen Abstrich bestehen, um eine Augengrippe sicher
diagnostizieren zu können.
Häufigkeit:
Keratoconjunctivis epidemica ist eine eher seltene Krankheit. So gab es im Jahre 2012 etwas mehr als 500 Fälle in Deutschland. Die
Tendenz ist allerdings in den letzten Jahren stark ansteigend. Zudem ist davon auszugehen, dass viele Fälle gar nicht erst erkannt und gemeldet
werden.
Vorsichtsmaßnahmen:
Um eine Infektion zu vermeiden, gelten eigentlich die gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie bei einer normalen Grippe. Hygiene ist die oberste
Devise. Gefahren lauern an Türklinken, durch das Händeschütteln, in Büros an Tastaturen, Griffen in der Straßenbank und anderen Gegenständen,
die Menschen üblicherweise mit ihren Händen berühren. Durch die Hände werden die Viren dann durch einfachee Berührungen in die Augen übertragen.
Also sollte man sich möglichst oft die Hände waschen oder desinfizieren. Dadurch kann eine
Ansteckung am wirkungsvollsten vermieden werden. Auch sollten Familienangehörige eines Erkrankten auf keinen Fall die gleichen Handtücher
benutzen. Dort lagern sich die Viren sehr gerne ab. Sollte man diese Vorsichtsmaßnahmen nicht beachten, lässt sich der Virus über die Hände
ansonsten recht einfach auf die Augen übertragen. Ein Infizierter sollte vom Arzt für zwei Wochen krankgeschrieben werden,
um die Möglichkeit der Ansteckung seiner Mitmenschen möglichst gering zu halten.
Behandlung der Augengrippe:
Die Augengrippe kann durch Medikamente bisher nicht behandelt werden, sondern klingt innerhalb von zwei bis vier Wochen selbständig durch das
eigene Immunsystem ab. Man muss diese Krankheit also einfach aussitzen. Normalerweise bleibt diese Erkrankung auch folgenlos.
In Einzelfällen kann es jedoch auch zu dauerhaften Schädigungen der
Hornhaut (Hornhauttrübung) mit dauerhafter Verminderung der Sehkraft kommen.
Lediglich die Symptome der Augengrippe können durch Antibiotika und Augentropfen
gelindert werden.